Die Berufslehre steht für das Machertum der Schweiz

Das duale Bildungssystem der Schweiz und die Berufslehre werden an 1-August-Reden gerne gerühmt. Tatsächlich bieten sie Jugendlichen eine ausgezeichnete Startrampe ins Berufsleben. Für die vielfältigen Berufslehre engagieren sich Tausende kleinere und grössere Unternehmen in der Schweiz. Das ist ein grosses Verdienst – und sie erhalten so auch Mitarbeitende, die von der Pike auf lernen, praxisorientiert zu arbeiten.

Dass sich das duale System bewährt, ist nicht gottgegeben. Insbesondere die Berufslehre müssen wir stärken. Der Sog des Gymnasiums ist stark. Der gymnasiale Weg mag für manche Jugendliche der richtige Weg sein – es geht hier nicht darum, Gymi und Lehre gegeneinander auszuspielen. Wichtig zu betonen ist indes, dass die Berufslehre eine gleichwertige Alternative ist. In der Berufslehre eigenen sich die Lernenden sowohl Wissen als auch Können an. Sie behaupten sich in einem Umfeld mit Erwachsenen und erarbeiten sich eine ausgezeichnete Grundausbildung. Sei es in einem Büro oder in einem handwerklichen Beruf: Die Jugendlichen rüsten sich in der Berufslehre bestens für ihre Karriere.

Auch wer eine Berufslehre macht, kann Ärztin oder Arzt werden: Die Türen sind offen. Das Schweizer Bildungssystem ist so durchlässig, dass der erste Abschluss nicht über das Potenzial für die eigene Laufbahn entscheidet. Das muss immer wieder in Erinnerung gerufen werden, denn es steht für eine zentrale Stärke der Schweiz. Wir brauchen auch in Zukunft Fachkräfte, die praxisorientiert mit einer Berufslehre starten – und dann die eigene Laufbahn aktiv gestalten. Lineare Karrieren gibt es heute kaum mehr. Umso wichtiger ist lebenslanges Lernen, stetige Weiterbildungen. Das ist nicht nur ein Muss – es soll auch Sinn stiften. Eine fundierte Berufslehre ist eine ausgezeichnete Basis für diesen Weg, für das Entfalten der eigenen Talente und Stärken.

Eine attraktive Möglichkeit insbesondere für gute Sek-A-Schülerinnen und -Schüler ist, die Berufslehre mit der Berufsmatura abzuschliessen. Diese ist das Eintrittsticket für ein Bachelor-Studium an den Fachhochschulen oder via Passerelle für ein Studium an einer Universität.

Das Berufsbildungsforum Zürcher Unterland-Flughafen setzt sich hartnäckig dafür ein, dass Berufslehren gestärkt werden, insbesondere auch handwerkliche. Es empfiehlt sich, bei der Wahl des Weges nach der Sekundarschule das ganze Spektrum in Erwägung zu ziehen – das Gymnasium und die Berufslehre. Genau dies thematisieren wir an unserem  Anlass «Gymi und Lehre – zwei Wege zum Erfolg», die am 21. November 2022 ab 17.30 am Flughafen Zürich stattfindet (Besucherraum / Zuschauerterrasse Terminal B). Referieren werden unter anderem Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Silvia Steiner und der Berufs-, Studien und Laufbahnberater Loris Criscione. Absolventinnen und Absolventen von Berufslehren und Gymnasium mit interessanten und teilweise wendungsreichen Laufbahnen werden von ihren Erfahrungen berichten. Zentral ist aus meiner Sicht die Erkenntnis: Es gibt keine richtigen und keine falschen Wege – wichtig ist, dass die Jugendlichen die individuell für sie passende Laufbahn einschlagen. Die Berufslehre ist ein ausgezeichneter Start, um, passend zum Ort unseres Anlasses, abzuheben. Wir freuen uns auf viele Gäste am 21. November. Anmelden kann man sich hier: events@bbfzuf.ch

von, Urs Müller, Präsident Berufsbildungsforum Zürcher Unterland ZUF

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